PDE-5-Hemmer
Das Arzneimittel PDE-5-Hemmer dient in erster Linie der Behandlung von erektiler Dysfunktion. Es wirkt gefäßerweiternd, indem es das Enzym Phosphodiesterase 5 (PDE-5) hemmt. PDE-5-Hemmer können unterschiedliche Wirkstoffe enthalten: Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil oder Avanafil. Jeder dieser Stoffe wirkt anders, sie basieren aber auf dem gleichen Prinzip.
Auch bei der Wirkungsdauer unterscheiden sich die Wirkstoffe. Während Tadalafil durchschnittlich am längsten wirkt (bis zu 36 Stunden), bietet Sildenafil die kürzeste Wirkungszeit (4-6 Stunden). Nebenwirkungen wurden bei Studien nicht allzu oft beobachtet, die häufigsten seien dennoch zu erwähnen: Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, verstopfte Nase, Rückenschmerzen und Müdigkeit bzw. Schläfrigkeit.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen gefäßerweiternden Medikamenten ist große Vorsicht geboten. Es kann zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Allein deshalb ist es stets notwendig, sich PDE-5-Hemmer nach gründlicher Untersuchung von einem Arzt verschreiben zu lassen.
Die Wirkungsweise im Körper des Mannes verläuft folgendermaßen: Bei Normalzustand des Gliedes sind die Blutgefäße angespannt, um einen vollständigen Blutfluss zu verhindern. Für diese Spannung sorgt das Enzym PDE-5, das den erektionsfördernden Botenstoff zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) abbaut. Ist der Mann erregt, schüttet sein Gehirn mehr dieses Botenstoffes aus als abgebaut werden kann. Es wird verursacht, dass mehr Blut in den Schwellkörper fließt und eine Erektion entsteht.
Bei einer erektilen Dysfunktion ist oftmals ein Mangel an cGMP und/oder ein Überschuss an PDE-5 zu beobachten. Kommt nun ein PDE-5-Hemmer zum Einsatz, wird PDE-5 im Körper des Mannes gehemmt und die Spannung der Blutgefäße wird gelöst. Die Wirkung setzt aber erst ein, sobald eine sexuelle Stimulation vorliegt.
PDE-5-Hemmer können sowohl bei somatisch (körperlich) bedingter als auch bei psychogener erektiler Dysfunktion wirken. Sie werden in Deutschland je nach Wirkstoff unter mehreren Markennamen vertrieben: Viagra (Sildenafil), Levitra (Vardenafil), Cialis (Tadalafil) und seit 2014 Spedra (Avanafil). Ein Facharzt kann nach einer Untersuchung individuell beurteilen, welches Medikament sinnvoll ist.