Varikozele
Eine Varikozele ist eine erweiterte Vene im Hoden, also eine Krampfader, die auch unter dem Namen Krampfaderbruch zu finden ist. Mediziner unterscheiden zwischen einer primären Varikozele und einer sekundären Varikozele. Während die primäre Varikozele anlagebedingt auftritt, wird die sekundäre Varikozele meist durch einen Abflussstau, dem eine andere Krankheit wie bspw. ein Tumor zugrunde liegt, verursacht.
In ersterem Fall liegt häufig ein Defekt der Hodenvenenklappen vor oder eine angeborene Gefäßwandschwäche. Die Ausgeprägtheit der Varikozele kann in drei aufsteigende Grade aufgeteilt werden, wobei die Krampfader bei Grad I nur im Stehen zu erkennen und bei Grad III auch im Liegen deutlich zu sehen ist. Die große Mehrheit der Varikozelen tritt am linken Hoden auf, weil dort der Blutabfluss aus der Hodenvene schlechter ist. Betroffen sind zumeist pubertierende und junge Männer. Weltweit betroffen sind etwa 20 bis 30 Prozent der Männer.
Es kommt selten zu Symptomen und eine Hodenkrampfader wird daher in den meisten Fällen zufällig bei einer Untersuchung festgestellt. Ihr genauer Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit des Mannes ist nicht hinreichend geklärt. Man geht davon aus, dass stark ausgeprägte Varikozelen als ein Faktor von mehreren zu schlechter Fruchtbarkeit beitragen können. Eine Vermutung ist beispielsweise, dass sich der Hoden durch die Varikozele erwärmt, was zu schlechterer Spermienproduktion führen kann. Es gibt mehrere operative Behandlungsmöglichkeiten: Unterbindung, Verödung oder Verkleben der Hodenvene.