Vorzeitiger Samenerguss
Der im Fachjargon als Ejaculatio praecox bezeichnete vorzeitige Samenerguss ist eine sexuelle Funktionsstörung. Von einem vorzeitigen Samenerguss wird gesprochen, sobald der Mann bei sexueller Stimulation sehr schnell einen Samenerguss erlangt, ohne dass für das Paar ein befriedigender Geschlechtsverkehr stattgefunden hat. „Zu früh“ oder „zu schnell“ wird hierbei völlig subjektiv beschrieben. Wenn ein Paar den Samenerguss des Mannes regelmäßig zu früh und nicht zufriedenstellend erlebt und dies dadurch eine Belastung für die Beziehung darstellt, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.
Der vorzeitige Samenerguss hängt in der Regel mit keinem Alter zusammen und kann nach der geschlechtlichen Entwicklung immer auftreten. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, unterscheidet man zwischen einem primären (lebenslangen) und einem sekundären (erworbenen) vorzeitigen Samenerguss. Um die primäre Form handelt es sich, wenn der vorzeitige Samenerguss bereits beim ersten sexuellen Kontakt und dann regelmäßig auftritt, ohne dass die Situation oder der Partner dies auslösen würden. Die sekundäre Form hingegen wird erst im Laufe des Lebens erworben und erscheint häufig als Begleitung anderer Krankheiten, wie z.B. Entzündung der Prostata, erektiler Dysfunktion, Schilddrüsenfunktionsstörung.
Obgleich beim vorzeitigen Samenerguss praktisch keine körperlichen Schäden entstehen, ist die Funktionsstörung eine psychische Belastung für den Mann, woraus wiederum durchaus körperliche Erkrankungen resultieren können. Es gibt daher verschiedene Möglichkeiten einer Therapie: medikamentös kann ein Antidepressivum verabreicht werden. Oftmals hilft es aber schlicht, besondere Techniken anzuwenden, wie beispielsweise die Start-Stopp-Technik oder die Squeezetechnik. Darüber hinaus kann die Anwendung einer lokal betäubenden Creme versucht werden. Die Erfolge hierfür haben sich allerdings als nicht sehr hoch erwiesen.