Anti-Aging-Medizin
Die Anti-Aging-Medizin ist kein neuer Trend. Der Traum vom Jungbrunnen zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Neben einer Lebensverlängerung wird seit jeher auch ein jugendliches Aussehen gewünscht. In der heutigen Zeit bieten moderne medizinische Erkenntnisse die Möglichkeit, negative Begleiterscheinungen vom Alterungsprozess zu mindern oder hinauszuzögern. Zwar ist noch keine Verjüngung möglich, doch äußere Merkmale einer biologischen Alterung lassen sich in einem gewissen Umfang bereits jetzt schon mindern.
Eine medizinische Anti-Aging-Behandlung ermöglicht Patienten im fortgeschrittenen Lebensabschnitt ein gesundes Altern, was ihm auch mehr Agilität ermöglicht und somit die Lebensqualität deutlich erhöht.
Ein für Andrologen sehr bedeutender Teilbereich auf dem Gebiet der Anti-Aging-Medizin, sind die Wechseljahre des Mannes. Diese Phase wird auch als Andropause bezeichnet und kann bereits ab dem 45. Lebensjahr beginnen. Ähnlich wie bei der Frau, sollte diesem Lebensabschnitt auch beim Mann eine erhöhte medizinische Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Definition
Der Sammelbegriff „Anti-Aging-Medizin“ fasst die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zusammen, welche zur Prävention sowie der Minderung von Symptomen einer Alterung des Menschen dienen.
Symptome
Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, von chronischen Erkrankungen betroffen zu sein. Für diese Lebensphase typisch sind vor allem Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Diabetes und die erektile Dysfunktion. Hinzu kommen noch Symptome der Andropause, die sich zum Beispiel durch ein vermindertes sexuelles Lustgefühl, Müdigkeit, Nervosität, depressive Verstimmungen, Schlaflosigkeit, Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche bemerkbar machen kann.
Ursachen & Auslöser
In der medizinischen Forschung sind drei wesentliche Faktoren für die Alterung des Menschen und den damit einhergehenden Krankheiten und Leiden bekannt. An erster Stelle steht dabei aufgrund seiner Bedeutung der individuelle Alterungsprozess. Er wird zum einen durch die individuelle genetische Voraussetzung und zum anderen durch die persönliche Lebensweise sowie bestimmte Einflüsse aus der Umwelt gesteuert. Diese Faktoren wirken sich auf die Leistungsfähigkeit, das Äußere des Menschen und letztendlich auch auf die Gesundheit und Lebenszeit aus.
Als weiterer Einflussfaktor hinsichtlich der Alterung des Menschen ist die mit den Jahren abnehmende Hormonproduktion. In der Regel beginnt dieser Prozess bereits im Kindes- oder Jugendalter, wirkt sich aber in den sogenannten Wechseljahren des Mannes besonders intensiv aus.
Der letzte Faktor bezieht sich auf die Zellteilung, denn freie Radikale können das Erbgut schädigen und wirken sich auf die Teilungsfähigkeit der Zellen aus. Diese kurzlebigen Molekülfragmente werden durch Missbrauch von Alkohol, Zigaretten, Drogen und Medikamenten sowie in Folge von Stress, Schlafmangel, Giftstoffen und falscher Ernährung gebildet.
Untersuchung & Diagnose
Vor Beginn einer medizinischen Anti-Aging-Behandlung werden durch den Arzt verschiedene Voruntersuchungen und ein Anamnese-Gespräch geführt, was bereits häufig eine persönliche Diagnosestellung ermöglicht. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei die Lebensweise und familiär bedingte genetische Risiken. Im Vordergrund stehen spezielle Fragen zum Alltag des Mannes. Ernährt sich der Mann gesund und ausgewogen? Bewegt er sich ausreichend und wird er regelmäßig geistig beansprucht? Sind persönliche Gesundheitsrisiken bekannt? Des Weiteren sind aber auch körperliche Untersuchungen notwendig. Dazu gehören insbesondere diverse Funktionstests der Organe und die Blutabnahme zur Statusabklärung des Hormonspiegels.
Behandlungsmethoden
Die Maßnahmen dienen zum Teil der Prävention und sollen ein gesundes Altern ermöglichen. Bei der Behandlung gehen Ärzte nach dem Prinzip der Säulen vor. Dabei sind die Bereiche persönliche Lebensweise, Vitalstoffe und die Hormonersatztherapie von besonderer Wichtigkeit.
Auf die Lebensweise kann der Patient weitgehend selbst Einfluss nehmen. Mehr Sport oder auch Sex tun dem Körper gut und halten auf diese Weise jung. Dabei ist kein Leistungssport notwendig, denn auch regelmäßige Spaziergänge minimieren gesundheitliche Risiken, welche andernfalls mit den Jahren zunehmen. Auch regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten wirken auf das gesunde Altern unterstützend.
Zudem lassen sich auch freie Radikale als ein auslösender Faktor der Alterung durch eine Zufuhr von Vitalstoffen reduzieren. Vitalstoffe zum Abbau von freien Radikalen sind spezielle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, welche in gewisser Dosis im Körper des Mannes vorhanden sein sollten. Ist das nicht der Fall, können diese durch eine Ernährungsumstellung auch auf künstliche Weise ergänzt werden.
Ähnlich verhält es sich mit dem dritten Schwerpunktbereich der Anti-Aging-Behandlung. Wenn im Rahmen der Hormonanalyse ein Mangel festgestellt wird, werden die zu ergänzenden Hormone oral oder transdermal zugeführt. Zuvor muss jedoch im Rahmen der Untersuchung die individuell nötige Dosis festgestellt werden. Die Hormone können sowohl natürlichen, als auch synthetischen Ursprungs sein. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Testosteron und Östrogene sowie DHEA, 5-HTP, Progesteron und Melatonin.
Zudem können ästhetische Anti-Aging-Maßnahmen, wie zum Beispiel die Faltenbehandlung, das tatsächliche biologische Alter weitgehend optisch verschleiern und bieten vielen Menschen ein erhöhtes Selbstwertgefühl. Diese Leistungen haben jedoch zum Fachbereich Andrologie keinen konkreten Bezug, sondern werden vor allem von plastischen Chirurgen durchgeführt.