Tripper (Gonorrhoe)
Gonorrhoe ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Ausgelöst wird sie durch bakterielle Erreger, die in den meisten Fällen durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Eine Infektion mit Tripper ist dann möglich, wenn es zu einem direkten Kontakt mit einer bereits infizierten Schleimhaut kommt.
Die Infektion bzw. Übertragung von Tripper kann bei Männern und Frauen gleichermaßen erfolgen. Besonders Menschen im jüngeren Erwachsenenalter (etwa um die 30 Jahre Grenze) und Personen mit oftmals wechselnden Geschlechtspartnern sind häufig davon betroffen. Eine Infektion mit Tripper ist mehrfach möglich, d.h. es besteht nach einer Ansteckung mit dieser Krankheit keine Immunität.
Seit 2001 besteht bei einer Infektion mit Gonorrhoe laut dem deutschen Infektionsgesetz keine Meldepflicht mehr. Daher liegen seit dem Zeitpunkt keine genauen Zahlen der in Deutschland erkrankten Personen vor.
Definition: Was ist Gonorrhoe?
Mit dem Begriff Tripper bzw. Gonorrhoe ist das Bakterium gemeint, welches diese Infektionskrankheit auslöst. Es trägt den Namen Neisseria gonorrhoeae. Tripper gehört zu den weltweit bekanntesten und auch zu den am meisten übertragbaren Geschlechtskrankheiten.
Der aus dem Griechischen stammende Begriff Gonorrhoe bedeutet Samenfluss. Der Name Tripper hat seinen Ursprung aus dem Niederdeutschen und bedeutet Drippen (= Tropfen). Die Wörter Gonorrhoe und Tripper sind bezeichnend für die auftretenden Symptome dieser Geschlechtskrankheit.
Die Zahlen der weltweit jährlichen Ansteckungen schwanken zwischen 60 bis 100 Millionen Menschen. Somit ist die Geschlechtskrankheit Tripper eine der am weit verbreitetsten Infektionskrankheiten.
Symptome
Kommt es zu einer Infektion mit Gonokokken (Krankheitserreger der Gonorrhoe), so beträgt die Inkubationszeit etwa 2-5 Tage. Die Inkubationszeit beschreibt die Dauer zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome. In wenigen Fällen (ca. 10%) bleibt der Ausbruch der Krankheit vorerst unbemerkt, also symptomlos. Eine unwissentliche Weitergabe der Infektionskrankheit ist damit möglich. Bei Männern und Frauen sind die Anzeichen von Tripper unterschiedlich.
Typische Erstsymptome beim Mann sind die Entzündung der Harnröhre (Rötung oder Schwellung der Harnröhrenöffnung), Schmerzen beim Urinieren und ein milchig aussehender, eitriger Ausfluss (Bonjour-Tropfen).
Wurde Tripper beim Analverkehr übertragen, so kann es zu einer Entzündung im Enddarm kommen. Schmerzen beim Stuhlgang, begleitet von schleimigen / eitrigen Ausscheidungen, können symptomatisch sein.
Bei einer Infektion beim Oralverkehr können Halsschmerzen (Entzündung des Rachens) die Folge sein.
In seltenen Fällen können auch die Augenschleimhäute betroffen sein.
Ursachen
Verursacht wird Tripper durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken). Diese Erreger können nur von Mensch zu Mensch übertragen werden und haben ihr Vorkommen in Schleimhäuten. Vorzugsweise siedeln sie sich in den Harn- und Geschlechtsorganen an.
Tripper (Gonorrhoe) zählt zu den Geschlechtskrankheiten und wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex (vaginal, anal, oral) übertragen. Nur direkte Schleimhautkontakte der eben genannten Bereiche können eine Ansteckung auslösen.
Untersuchung & Diagnose
Treten bei einem Patienten tripper-typische Symptome auf bzw. besteht der Verdacht, sich mit Gonorrhoe infiziert zu haben, ist es unbedingt ratsam, sich an einen Arzt zu wenden. Fachärzte der Dermatologie bzw. Venerologie oder speziell bei Männern der Urologe sind in diesem Fall die richtigen Ansprechpartner.
Nach Schilderung der Krankheitsanzeichen wird der Arzt den Patienten an entsprechender Stelle lokal untersuchen. Um nachzuweisen, ob es sich in der Tat um Gonokokken handelt, wird der Arzt beim Mann je nach Ausbruchstelle einen Abstrich der Harnröhre, des Rachens oder des Darmausgangs nehmen, welcher dann unter dem Mikroskop untersucht wird. Mit einer etwaigen Wahrscheinlichkeit von 50% sind in dem zuvor angefärbten Sekret die Bakterien bereits sichtbar.
Um eine sichere Diagnose stellen zu können, ist das Einschicken einer Sekretprobe der betroffenen Stelle in ein Labor notwendig. Hier wird eine sogenannte Bakterienkultur angelegt, indem die Probe auf ein Nährmedium aufgetragen wird. Findet eine Vermehrung statt, also die Anzüchtung von Gonokokken, gilt die Infektion mit Gonorrhoe als nachgewiesen. In diesem Zusammenhang wird meistens eine mögliche Antibiotika-Resistenz geprüft. Das bedeutet, dass die Wirksamkeiten verschiedener Antibiotika getestet werden, um herauszufinden, welches Mittel zur Therapie angewandt werden kann.
Alternativ ist auch möglich, das Erbgut der Gonokokken zu vervielfältigen, um die Infektion nachzuweisen. Dieser Vorgang wird in einem speziellen Labor mit der Methode der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) betrieben.
Eine weitere Diagnosemöglichkeit ist es festzustellen, ob Antikörper gegen das tripper-auslösende Bakterium im Blut oder im Urin auffindbar sind.
Behandlungsmethoden & Erfolgschancen
Wurde eine Tripper-Infektion nachgewiesen, erfolgt in der Regel eine Therapie mit einem ausgewählten Antibiotikum. Die Gonokokken-Bakterien haben im Laufe der Zeit gegen eine Vielzahl von Antibiotika (vor allem Penicillin) eine Unwirksamkeit (Resistenz) entwickelt. Daher wird in einem Labor auch getestet, welches Antibiotikum eine wirksame Therapie verspricht.
Welche Präparate einzunehmen sind, wird der Arzt im Patientengespräch mitteilen. In jedem Fall stehen unterschiedliche Antibiotika-Präparate zur Verfügung. In seltenen Fällen schlägt keine Antibiotika-Therapie an. Da dieses Bakterium eine bereits entwickelte Resistenz bei einer Neu-Infektion weitergeben kann, treten immer wieder schwer zu behandelnde Fälle auf.
Oftmals werden bei der Therapie mehrere Präparate kombiniert, die entweder in Tablettenform eingenommen oder teilweise auch in den Muskel gespritzt werden. In vielen Fällen bedarf es nur eine einmalige Einnahme des Antibiotikums, um die Erreger abzutöten.
Ist nach der Therapie eine Woche vergangen, so wird im Zuge einer ärztlichen Untersuchung erneut ein Abstrich entnommen, um sicher zu stellen, dass keine Gonokokken mehr nachweisbar sind. Während der Behandlung sollte auf sexuelle Aktivitäten verzichtet werden, um eine Ansteckung des Partners zu vermeiden.
Um eine Weiterverbreitung der Krankheit einzudämmen, ist es unbedingt wichtig, dass sich alle Sexualpartner des Infizierten ebenfalls auf Tripper untersuchen lassen und im Bedarfsfall eine Behandlung aufnehmen.
Wird Tripper rechtzeitig erkannt und behandelt, so zeigt sich ein schneller Heilungsverlauf ohne weitere Folgen. Eine Nichtbehandlung von Tripper kann einen chronischen Verlauf der Krankheit nach sich ziehen und sich zudem weiter ausbreiten. In Folge können Komplikationen wie Prostatitis (Prostataentzündung), Infertilität (Unfruchtbarkeit), Harnröhrenstriktur (Harnröhrenverengung), Abszesse, Epididymitis (Nebenhodenentzündung) auftreten.
Die Benutzung von Kondomen unterstützt den Schutz vor Infektionen. Sie können jedoch nicht vollständig jede Art von Tripper-Infektionen verhindern.